Unsere Geschichte beginnt mit dem Völkermord an den Jesiden im August 2014.
Mitten in der Nacht überfallen die Mörder des selbsternannten Islamischen Staats die Region Shingal im Norden des Irak. Es ist die Heimat der Jesiden, einer religiösen Minderheit, die seit Jahrhunderten unter der Verfolgung von Islamisten leidet und um ihre Existenz kämpft. Es ist, als würde es Blut regnen. Die Väter und Söhne der Jesiden werden auf Marktplätze und offene Felder getrieben und hinterrücks ermordet. Die Mütter und Töchter werden tief ins Land verschleppt und in dunklen Hinterzimmern versklavt. Der schwarze Sturm hinterlässt eine Generation von traumatisierten Waisenkindern ohne Zuhause, ohne Beschützer und ohne Zukunft.
Seither ist es Our Bridge gelungen eine Waisenschule für über 400 besonders Bedürftige zu bauen. In Kooperation mit der Universität Tübingen wurde ein eigenes Curriculum nach dem Bildungsstand der Kinder entwickelt. Für die Kinder ist die Schule bereits ein friedvoller Rückzugsort geworden. Hier können sie für ein paar Stunden des Tages ihre Sorgen und schlimmen Erlebnisse vergessen und einfach nur Kind sein.
Anders als die meisten anderen Dörfer und Städte in der Wüstenregion Nord-Iraks, gibt es in dem einst kleinen Dorf Khanke einen großen Stausee.
Das unerträgliche Klima im Sommer wird durch den Klimawandel stark befördert. Sandstürme und anhaltender Staub sind so extrem, dass selbst der Luftraum für Flugzeuge immer häufiger schließen muss. Durch die mangelnde Elektrizitätsversorgung ist die Nutzung von Klimaanlagen selten möglich.
Die Menschen springen wortwörtlich von Schatten zu Schatten, um der brütenden Hitze zu entgehen. Durch die anhaltenden Konflikte im Irak, die steigende Inflation und Arbeitslosigkeit gibt es kaum Aussicht auf Arbeit.
Für die Greened Bridge Absolventen soll ein neuer Weg geschaffen werden, um die Zukunft besser zu machen.
Unterschied zu Our Bridge e.V.
Mit dem „Our Bridge Harman Haus“ steht das Standbein für die Grundversorgung der Kinder.
Nun ist es an der Zeit, dieses mit der Wiederbelebung der Natur zu verbinden. So wollen wir die Jugend organisieren und den Mythos brechen, dass es unmöglich ist, den Lebensraum bewohnbar zu machen. Zu diesem Zweck sollen tausendfach Bäume gepflanzt werden.
Die Jugendlichen von Greened Bridge absolvieren eine 18-monatige Ausbildung, die zu 30% aus Theorie und zu 70% aus Praxis besteht. Hier werden sie mit dem Wachstumsprozess von der Keimung bis hin zur Bepflanzung betraut. Ab dem dritten Zyklus der Bepflanzung sollen die Bäume aus eigenen Samen gezogen werden.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten während ihrer Ausbildung eine monatliche Vergütung. Diese hilft ihnen dabei finanziell unabhängiger zu werden. Nach der erfolgreichen Ausbildung garantiert Greened Bridge einen Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von mindestens 2 Jahren und einem vollen Gehalt. Durch das neue Arbeitsumfeld und der soziale Kontakt mit ArbeitskollegInnen und Ausbildern sollen sie im großen Our Bridge Garten ihren Rückzugsort finden.
Von hier aus soll die größte Aufforstungskampagne des Landes organisiert werden